Labor-Force-Konzept

Labor-Force-Konzept
1. Charakterisierung: Ein in den USA entwickeltes Konzept zur statistischen Erfassung der Erwerbsbevölkerung im Alter von 14 und mehr Jahren. Erhebungstatbestände sind Arbeitskräftevolumen und Arbeitskraftreserven; gemäß den Empfehlungen der OECD seit 1957 auch in der deutschen  amtlichen Statistik ( Mikrozensus,  Berufszählung). Die Erwerbsbevölkerung wird nicht nach der überwiegenden Quelle des Lebensunterhalts oder nach Art der Tätigkeit, sondern nach Erwerbsintensität und Beschäftigungsgrad ausgezählt.
- 2. Erhebungstatbestände: a) Erwerbsintensität: (1) Beschäftigte (gegen Entgelt beschäftigte Personen und Personen in bestehendem Beschäftigungsverhältnis, auch wenn sie vorübergehend wegen Urlaub, Krankheit etc. nicht tätig sind) sowie unbezahlt mithelfende Familienangehörige. (2) Arbeitskraftreserven, d.h. unbeschäftigte bzw. nicht am Erwerbsprozess beteiligte Personen (Arbeitsuchende und vorübergehend keine Erwerbstätigkeit ausübende Personen).
- b) Beschäftigungsgrad der Erwerbspersonen unter a) Punkt (1): Je nach der Zahl der geleisteten Wochenstunden gelten die am Erwerbsprozess Beteiligten als Vollbeschäftigte (Arbeitszeit von 40 Wochenstunden und darüber), Teilbeschäftigte (aus eigenem Entschluss weniger als die branchenübliche Normalarbeitszeit tätig). Mithelfende Personen werden nur erfasst bei Wochenstundenleistung von mindestens 15 Stunden. In dieser Gruppe, v.a. in der Landwirtschaft, ist infolge der Häufung mehrerer kurzfristiger Beschäftigungsverhältnisse einer Person die Anzahl der Tätigkeitsfälle größer als die Zahl der erfassten Beschäftigten.

Lexikon der Economics. 2013.

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